Datum & Uhrzeit
21. November 2023
9:45 - 16:30
Veranstaltungsort
IG Metall - Wilhelm-Leuschner-Str. 79, 60329 Frankfurt am Main
Tagung im Rahmen der Reihe: Qualifizierter mit Flüchtlingen arbeiten (Bausteine)
„Herkunftsland Äthiopien – Flüchtlingsrechtliche Situation von Schutzsuchenden“
Referent*innen:
Clara Braungart, Äthiopien-Expertin der Menschenrechtsorganisation Amnesty International, Deutschland
Marco Bruns, Rechtsanwalt, Frankfurt/Main
Jennifer Bund, Entscheiderin beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge
Zum Thema der Fortbildung:
Seit 2018 ist Dr. Abiy Ahmed Ali Ministerpräsident in Äthiopien und erhielt 2019 den Friedensnobelpreis für seine Versöhnungspolitik mit Eritrea. Dennoch eskalierte vor drei Jahren der politische Konflikt zwischen der Zentralregierung und der Regionalregierung der nördlichen Region Tigray, so dass sich ein brutaler Bürgerkrieg entwickeln konnte.
Trotz der Beilegung des Tigray-Konflikts Ende 2022 bleibt die Situation angespannt. In der Region Amhara kam es Anfang August 2022 zu weiteren Kampfhandlungen. Das Auswärtige Amt forderte alle Deutschen auf, die Region zu verlassen und warnte gleichzeitig vor gewaltvollen Auseinandersetzungen in allen Landesteilen. Auch Menschenrechtsorganisationen wird weiterhin der Zugang für Recherchen vor Ort versperrt.
Die Zahl der Schutzsuchenden aus Äthiopien bleibt seit Jahren konstant; die Ablehnungen und sonstige Verfahrenserledigungen umfassen seit zwei Jahren 65%, bis 2020 lag diese Zahl bei 82%.
Die geringe Anerkennungsquote steht jedoch im Widerspruch zu den Ereignissen in Äthiopien und auch die Medien berichten nur wenig über die Geschehnisse in diesem Land.
Wir möchten diese Beobachtungen zusammen mit den o. g. Expert*innen diskutieren. Wir werden eine Einschätzung zur Ländersituation aus der Perspektive einer Menschenrechtsorganisation und von deren Gesprächen mit dem Auswärtigen Amt erfahren. Die Erkenntnisse werden flüchtlingsrechtlich eingeordnet und durch eine Entscheiderin des BAMF sowie durch einen Rechtsanwalt aus ihrer jeweiligen Praxis kommentiert. Die Teilnehmenden erhalten in diesem Kontext wichtige Hinweise zur Beratung von Schutzsuchenden aus Äthiopien.
Zur Anmeldung:
Bitte melden Sie sich bis Dienstag, 14.11.2023 – 12:00 Uhr nur online an unter: http://www.dicv-limburg.de/beundausbildung/fortbildungen
Und achten Sie bitte darauf, dass Sie Ihre Kontaktdaten (E-Mail-Adresse) korrekt eingeben!
Kosten
€ 20,– für Ehrenamtliche
€ 70,– für Hauptamtliche
inkl. vegetarischer Verpflegung
Teilnehmendenzahl: max. 60 Teilnehmer*innen
Der Tagungsbeitrag ist zu Beginn der Veranstaltung bar zu bezahlen. Quittung und Teilnahmebescheinigung werden ausgestellt.
Falls die Zahl der Teilnehmenden schon vor dem Anmeldeschluss überschritten ist, müssen Sie mit einer Absage rechnen. Bei großer Nachfrage gibt es eine Warteliste.
Bei Verhinderung bitten wir um möglichst frühzeitige Benachrichtigung der Diakonie Hessen (Andrea Damm, E-Mail: andrea.damm@diakonie-hessen.de oder Tel.: 069 79 47-6227.
Bei unentschuldigtem Fernbleiben stellen wir 50 % des Teilnahmebeitrages in Rechnung.
Bitte warten Sie die Anmeldefrist ab und sehen Sie vorher von Anrufen ab. Sie erhalten am Mittwoch, 15.11.2023 eine Anmeldebestätigung.
Für sonstige Rückfragen zur Präsenz-Fortbildung, wenden Sie sich bitte an Frau Damm unter der Tel. Nr. 069 7947-6227 oder per E-Mail an andrea.damm@diakonie-hessen.de
Veranstaltungsablauf
09:45 Uhr: Ankommen
10:00 Uhr: Begrüßung und Einführung in den Tag
10:10 Uhr: Ländersituation Äthiopien – Menschenrechtliche Analyse (inkl. Diskussion)
Clara Braungart, Äthiopien-Expertin der Menschenrechtsorganisation Amnesty International, Deutschland
12:00 – 13:00 Uhr: Mittagspause
13:00 Uhr: Asylrechtliche Entscheidungspraxis aus Sicht des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge
Jennifer Bund, Entscheiderin beim Bundesamt f. Migration und Flüchtlinge
14:30 Uhr: Asylrechtliche Entscheidungspraxis und Perspektiven aus anwaltlicher Sicht
Marco Bruns, Rechtsanwalt (Frankfurt/Main) 14.30-16.00 Uhr
16:00-16:30 Uhr: Abschlussdiskussion
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der IG Metall Beratungsstelle für Geflüchtete, Der Laden, und dem Verein Helfen.Hilft.Punkt! e.V. statt.
Die Veranstalter der Fortbildungsreihe „Qualifizierter mit Flüchtlingen arbeiten“ sind:
Amnesty International, Caritasverband für die Diözese Limburg e.V., Diakonie Hessen e.V., DRK Landesverband Hessen e.V., Hessischer Flüchtlingsrat, Paritätischer Wohlfahrtsverband Hessen, Refugee Law Clinic an der Universität Gießen.
Wir wünschen Ihnen eine spannende Fortbildung und einen interessanten Austausch!