Zum Inhalt springen

Flucht und Asyl aus feministischer Sicht

Datum & Uhrzeit
8. März 2022
18:00 - 20:00

Online Veranstaltung
Zur Anmeldung

via Evangelische Akademie zu Berlin

Flucht und Asyl aus feministischer Sicht

Geschlechtsspezifische und sexuelle Gewalt in Asylverfahren

Viele Frauen und Mädchen flüchten, weil sie in ihrer Heimat sexuelle und geschlechtsspezifische Gewalt erfahren. Auf der Flucht geht die Gewalt oft weiter und die Aufnahmesysteme der EU bieten kaum ausreichend Schutz. Zusammen mit dem Aktionsbündnis „Feminist Asylum“ wollen wir Lösungswege suchen.

Wie stellt sich die aktuelle Situation von geflüchteten Frauen und Mädchen sowie lesbischen, schwulen, bisexuellen, transgeschlechtlichen, intersexuellen, asexuellen und queeren Menschen in Deutschland dar? Wie kann ihre Lage verbessert werden? Wie können unterdrückerische, gewalttätige und ausbeuterische Strukturen in Herkunfts- und Aufnahmeländern aufgebrochen werden?

In diesem Abendforum legen Expertinnen dar, mit welchen Problemen geflüchtete Frauen und Mädchen, sowie Menschen, die anderen besonders verletzlichen Gruppen angehören, in Deutschland konfrontiert sind. Die spezielle Schutzbedürftigkeit von Opfern geschlechtsspezifischer und sexueller Gewalt auch im Asylverfahren wird bisher nicht systematisch und konsequent ermittelt. Das hat weitreichende Folgen. Schutz- und Unterstützungsmaßnahmen in der Erstaufnahme, der Unterbringung und der Anhörung im Asylverfahren sind weder ausreichend vorhanden noch können sie entsprechend vermittelt werden. In mehreren EU-Richtlinien wird geschlechtsspezifische Gewalt gegen Frauen als eine Form der Verfolgung anerkannt. Insbesondere verlangt die völkerrechtlich verbindliche Istanbul-Konvention, Frauen und Mädchen umfassend vor Gewalt zu schützen und berechtigt zu internationalem Schutz. Diese Grundsätze werden nicht konsequent umgesetzt. Geschlechtsspezifische und sexuelle Gewalt wird oft nicht als Asylgrund anerkannt.

Das Abendforum am Internationalen Frauentag ist der Start einer Veranstaltungsreihe, die sich mit der Situation von geflüchteten Frauen und LGBTQIA+-Personen in Deutschland und Europa auseinandersetzt. Lösungsansätze und Forderungen für die konsequente Anerkennung spezifischer Asylgründe und den Schutz verletzlicher Gruppen sollen entwickelt werden.

Wir diskutieren mit
Andrea Kothen, Pro Asyl e.V.
Barbara Wessel, Rechtsanwältin, Mitglied im Republikanischen Anwältinnen- und Anwälteverein e.V.
Moderation: Victoria Lies, Podcasterin von der Refugee Law Clinic Berlin e.V.

An weiteren Abenden wird die Diskussion unter rechtlichen und politischen Gesichtspunkten fortgesetzt. Die Veranstaltungen bieten eine Möglichkeit zum direkten Austausch für Aktivist*innen und Ehrenamtliche, hauptamtliche Helfer*innen, Rechtsanwält*innen und Interessierte aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen. Ziel ist es, die Problematik besser zu verstehen und Möglichkeiten solidarischen Handelns auszuloten.

Bitte folgen Sie dem oben angegebenen Link für weitere Infos zur Veranstaltung, zum Veranstalter und zur Anmeldung!