Seit fünf Jahre besteht die hessische Abschiebungshaftanstalt in Darmstadt mit mittlerweile 80 Haftplätzen. Die Gruppe Community for all hat das traurige Jubiläum zum Anlass für Workshops, Vorträge und ein Knastbeben genommen.
Fast zeitgleich hat die Diakonie Hessen ihren Jahresbericht der externen unabhängigen Beratung für Inhaftierte in der Abschiebungshafteinrichtung Darmstadt-Eberstadt herausgegeben. Darin bringt die Verfasserin insbesondere die Hoffnung zum Ausdruck, dass die Forderung nach einer Pflichtverteidigung ab der Festnahme endlich Gehör findet. Ein eindrückliches Fazit über ihre Arbeit im Beirat der Abschiebungshaft hat die Kollegin Hildegund Niebch bereits im letzten Jahr mit der Broschüre „Mein ganz persönlicher Protest – Erfahrungen und Konsequenzen aus einer mehrjährigen Beiratstätigkeit“ gezogen.
In der Frankfurter Rundschau finden sich viele aktuelle Zahlen zur Abschiebungshaft in Hessen, so z.B. der Betrag von 455,28, der den Inhaftierten pro Tag in Rechnung gestellt wird oder die Anzahl von 92 Personen, die einzig und allein zu dem Zweck beschäftigt sind, ausreisepflichtige Menschen einzusperren.
Der Flüchtlingsrat lehnt die Inhaftierung von Menschen allein zum Zwecke der Durchsetzung der Ausreisepflicht ab und fordert weiterhin die Schließung des Knastes.