Liebe Freundinnen und Freunde,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
das Jahr 2025 hat gezeigt, wie sehr die Rechte von Geflüchteten in Deutschland unter Druck geraten sind.
Auch in Hessen spitzt sich die Situation zu: Die Zahl der Abschiebungen ist stark gestiegen, während Duldungen immer restriktiver verlängert werden. Ein neuer Erlass des Innenministeriums sieht vor, Duldungen nur noch dann zu verlängern, wenn eine Abschiebung „nicht aktiv betrieben werden kann“. Für viele Menschen bedeutet das jahrelange Unsicherheit – ohne Arbeitserlaubnis, ohne Perspektive, trotz gelungener Integration.
Wir erleben täglich die Folgen dieser Poltik
Menschen verlieren ihre Arbeitsstellen oder dürfen ihre Ausbildung nicht antreten. Dadurch wird ihnen im nächsten Schritt der Zugang zu Bleiberechtsregelungen verwehrt. Gleichzeitig steigt der politische Druck auf Abschiebungen weiter, während die Anerkennungsquoten des BAMF – insbesondere für Männer aus Afghanistan und Syrien – drastisch einbrechen.
Der Beratungsbedarf wächst rasant. Neue Gesetze, beschleunigte Verfahren und wechselnde Zuständigkeiten überfordern Betroffene ebenso wie Beratungsstellen. Öffentliche Mittel reichen dafür längst nicht aus – mehrere unserer bisherigen Projekte sind ausgelaufen.
Und dennoch konnten wir 2025 viel bewirken:
- Wir haben hunderte Geflüchtete in rechtlichen und sozialen Fragen beraten,
- Neue Projekte zur Bleiberechtsberatung in Wiesbaden und zum Familiennachzug in Frankfurt ins Leben gerufen,
- Die Politik der Landesregierung kritisch begleitet – in den Medien, auf der Straße und Gesprächen mit den politischen Verantwortlichen
- Neue Bündnisse gegründet, wie gerade das neue Bündnis „Bildung statt Abschiebung“, um dem Rechtsruck etwas entgegenzusetzen
Hinter jeder Zahl steht ein Mensch, der neue Hoffnung schöpft. Einige Beispielfälle haben wir Ihnen beigefügt.
Auch öffentlich waren wir präsent: Unsere Pressearbeit hat dazu beigetragen, Abschiebungen, Rechtslücken und integrationsfeindliche Maßnahmen sichtbar zu machen. Medien griffen unsere Expertise auf und gaben Betroffenen eine Stimme – ein wichtiger Hebel, um politischen Druck zu erzeugen und Veränderungen anzustoßen.
Damit wir diese Arbeit auch 2026 fortsetzen können, brauchen wir Eure Unterstützung!
Unabhängige Beratung, schnelle Hilfe in akuten Fällen und eine klare menschenrechtliche Stimme sind nur mit Spenden und solidarischem Rückhalt möglich. Jede Spende trägt dazu bei, dass wir handlungsfähig bleiben – für Würde, Rechte und Solidarität.
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Spenden ist einfach via PayPal möglich! Kontodaten sowie unser online Mitgliedsantrag sind hier zu finden.
Die Zeiten bleiben herausfordernd. Umso wichtiger ist es, gemeinsam standzuhalten. Herzlichen Dank für Eure Unterstützung und Euer Vertrauen!
Wir wünschen Euch erholsame Festtage und Zuversicht für das kommende Jahr.
Mit solidarischen Grüßen
Günter Burkhardt
Vorstandsvorsitzender
Anhang
Faltblatt „StoryLine – Fallbeispiele aus unserer Arbeit 2025“
