Ein Jahr nach der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan blicken wir mit einer Pressemeldung vom 12.08.2022 auf die Lage zurück und auf die Situation von Afghan:innen und ihren Angehörigen in Hessen:
„Ein Jahr später haben sich die meisten der Befürchtungen bestätigt – im Land herrschen Verfolgung, Unterdrückung, Hunger und Elend. Frauen und Mädchen, die zuvor zur Schule gingen oder studiert hatten, als Journalistinnen, Staatsanwältinnen oder Regierungsberaterinnen tätig waren, dürfen diesen Tätigkeiten nicht mehr nachkommen und das Haus nicht ohne Ganzkörperverhüllung und nicht ohne männliche Begleitung verlassen.
„Uns erreichen weiterhin fast täglich Anfragen von Menschen, die in großer Sorge um ihre Angehörigen in Afghanistan sind und eine Möglichkeit suchen, diese nach Deutschland zu holen“, erklärt Ann-Charlotte Stürzel vom Hessischen Flüchtlingsrat.
Leider gibt es derzeit nur sehr wenige Möglichkeiten dafür, selbst von denjenigen, die als Ortskräfte für die Bundeswehr gearbeitet haben, warten immer noch Tausende auf die Ausreise. Die Bundesregierung denkt zwar über ein weiteres Aufnahmeprogramm für besonders gefährdete Personen nach, doch dies wird absehbar auch nur für einen kleinen Teil der Menschen, die das Land verlassen möchten, eine Perspektive bieten.
Der Hessische Flüchtlingsrat fordert daher die Landesregierung auf, schnellstmöglich ein eigenes Landesaufnahmeprogramm aufzulegen.“
Die hessische Presse zum Thema
hr-iNFO, 15.08.2022: Afghanische Angehörige berichten – Der Blick aus Hessen nach Afghanistan
Frankfurter Rundschau, 16.08.2022: Hessen: Flucht aus Afghanistan ohne Baby
https://www.fr.de/rhein-main/hessen-flucht-aus-afghanistan-ohne-baby-91729001.html
Frankfurter Rundschau, 18.08.2022: Hessischer Flüchtlingsrat: „Die Lage in Afghanistan ist katastrophal“